um
1800
In den Hochgebirgen will ich
leben,
Wo die Alpenröslein fröhlich blüh’n,
Wo die Wolken aus den Bergen zieh’n,
Hoch die Adler in den Lüften schweben!
Wo sich die Felsenmassen dräuend heben,
Tosend aus zerriss’nen Schlünden kühn
Wasserfälle Silberschäume sprüh’n
In den Alpen will ich fürder leben!
Auf dem Alpengipfel will ich sterben!
Nah’n die Stunden einst, die letzten, herben,
Schau’ ich unter mir der Erde Thal,
Ueber mir der Sterne Reich, das All;
So, mit gläub’gem Blicke himmelwärts,
Breche dann mein Auge und mein Herz!
um
1800 Aufwärts, immer aufwärts
sollst du schauen
Zu dem Höher’n, zu dem Geisterleben.
Aufwärts, immer aufwärts sollst du streben
Zu den Sternen, zu den Himmelsauen!
Auf der Erde Moor kannst du nicht bauen.
Wirst du hier erschau’n Gemeines neben
Trug und Lug dem Haß und Neid ergeben;
Wird dir sinken Glaube und Vertrauen.
Was sind Gold, was Ehren, Orden, Kronen?
Tand für Wesen, die im Staube wohnen.
Hohes senkt ins Erdenthal sich nicht.
Hier ist Dunkel. Wahrheit und das Aechte
Leuchten selten in die ird’schen Nächte.
Aufwärts schaue! Dort ist Sonnenlicht!